GESCHICHTE
JUNGSTEINZEIT ODER NEOLITHIKUM
Wann war das? etwa 6000 – 3500 v. Chr.
Die letzte und jüngste Periode der Steinzeit oder Neolithikum kommt vom griechischen – neos „neu, jung“ und lithos „Stein“. Der neue Stein oder neue Steinzeit – was soll das heißen? Im Neolithikum sowie in früheren Steinzeiten haben die Menschen Werkzeuge und Waffen noch sehr oft aus Stein gebaut. Nach hunderttausend Jahren begannen sie dasselbe Material auf eine andere Art und Weise zu bearbeiten.
Während sie in der Altsteinzeit und Mittelsteinzeit den Stein durch die Spaltung bearbeiteten, ermöglichten neue Bearbeitungstechniken in der Jungsteinzeit wie schleifen die Herstellung feineren Werkzeuge.
Was wurde aus der Jungsteinzeit in Žumberak gefunden?
Eine große Zahl an Steinbeilen. Sie wurden nicht bei archäologischen Ausgrabungen, sondern ganz zufällig in verschiedenen Lokalitäten gefunden. Sie wurden meistens aus Andesit oder Serpentinit (metamorphe Gesteine) hergestellt. In Bezug darauf gibt es eine Aufteilung in Axt und Beil. Im archäologischen Zusammenhang wird ein Steinkörper mit Schaftloch Axt genannt, während Beile kein Schaftloch haben. Steinbeile wurden bereits in der Mittelsteinzeit benutzt. Für die in Žumberak gefundenen Exemplare ist es schwer zu sagen, aus welcher Periode sie stammen. Die gefundenen Steinbeile zeugen von der Besiedlung des Gebietes Žumberak und Samobor Berge in der Jungsteinzeit. Dieses Werkzeug wurde meistens zur Waldausholzung benutzt, um neue Rasenflächen zu bekommen, die nötig für die Viehzucht und den Anbau von Kulturpflanzen waren.
Wo kann man diese Funde sehen?
Die Originalsteinbeile werden im Museum in Samobor aufbewahrt.
In der Ausstellung in Öko-Zentrum Budinjak kann eine Darstellung der Verwendung von Steinbeilen aus der Jungsteinzeit gesehen werden.
KUPFERSTEINZEIT ODER ÄNEOLITHIKUM
Wann war das? etwa 3500 – 2200 v. Chr.
Die Wörter aus sogar zwei Sprachen sind entlehnt, um ein neues Wort zu bekommen, das die Kupferzeit bezeichnet. Das lateinische Wort aeneus (bronzen) und griechische Wort lithos (Stein), zusammen verwendet (bronzener Stein oder Kupfersteinzeit), sind scheinbar sinnlos. Was haben die Bronze und der Stein mit dem Kupfer zusammen?
Die ersten Schmiede in der Menschheitsgeschichte begannen gerade in der Kupferzeit mit der Entwicklung der Metallurgie. Der Kupfer, den sie durch Schmieden und Gießen bearbeiteten, begann immer öfter den Stein als Material zur Herstellung von Werkzeugen zu ersetzen. Trotz der Erscheinung des Metalls, aus dem seltene Gegenstände während der Jungsteinzeit hergestellt wurden, stellte die Kupferzeit nicht die Zeit intensives und radikales soziales Wandels dar. Die Viehzucht herrschte in Bezug auf die Landwirtschaft vor. Deshalb wurde der Handel immer stärker. Die Schaffung vom Wohlstand übte wahrscheinlich Einfluß auf die Bildung von eng miteinander verbundenen Stammesgemainschaften aus.
Was wurde aus der Kupferzeit in Žumberak gefunden?
Die Analyse dieser Gegenstände wiesen auf einen gemeinsamen Ursprung hin. Die Menschen, die Gefäße und Beile besaßen, waren Nomaden, die in der Kupferzeit das Gebiet heutigen Nordkroatiens bewohnten. Sie bearbeiteten den Acker, züchteten Vieh und bauten kleine Häuser, deren untere Teile in der Erde vergraben wurden. Ihr Name ist nicht bekannt, aber nach dem Fundort Lasinja am Fluß Kupa, woher deutliche Spuren ihres Lebens stamman, erhielt die Kultur, die sie geprägt haben, den Namen die Kultur von Lasinja. Die in Mrzlo Polje gefundenen Gegenstände sind wenige, aber unbestreitbare Beweise ihrer Anwesenheit auf diesem Gebiet. Ob und wie lange wohnten die Angehörigen der Kultur von Lasinja im schönsten Karstgebiet in Žumberak, bleibt bisher unbekannt.
Wo kann man diese Funde sehen?
Die Bruchstücke von Tongefäßen werden an der Abteilung für Archäologie an der Philosophischen Fakultät in Zagreb aufbewahrt.
Das Steinbeil ist im Privatbesitz.
ÄLTERE EISENZEIT
ÄLTERE EISENZEIT 8. – 5. Jhr. v. Chr.
In Nordosteuropa begann die ältere Eisenzeit um die Wende vom 9. Jhr. zum 8. Jhr. v. Chr. Diese Zeit ist durch das Auftreten von Eisen gekennzeichnet, das als ganz neues Material für die Herstellung von Werkzeugen, Waffen und Schmuck verwendet wurde. Durch eine rasante Entwicklung neuer Metallurgie sowie des Handels wurde die Wirtschaft der Gemeinde in der älteren Eisenzeit gestärkt. Als Ergebnis treten immer deutlichere Vermögensunterschiede ihrer Mitglider hervor. In den Bevölkerungen, die durch Reichtum und Ansehen in Schichten eingeteilt wurden, sondert sich die höchste Klasse ab, dh. die militärische Aristokratie. Ihre hervorragenden Vertreter hatten die Gewohnheit den Namen Fürsten zu tragen. In ganz Europa wurden ihre großen und reich ausgestatteten Gräber gefunden. Solche Gräber werden fürstliche Hügelgräber genannt (Hügelgrab = eine Erdaufschüttung, in der sich Grablegen befinde, eine häufige Form der Grabarchitektur in der älteren Eisenzeit im Großteil Europas).
Was wurde aus der älteren Eisenzeit in Žumberak gefunden?
Die Siedlung aus der älteren Eisenzeit auf dem Gipfel eines Hügels und der Friedhof mit 140 Hügelgräbern, die sich im Feld am Fuße der Siedlung befinden, werden in Budinjak aufbewahrt, mitten in Žumberak. Eine große Anzahl an Hügelgräbern macht diesen Ort zu einem der größten Fundorte dieser Art auf dem Gebiet der Südostalpen. Archäologische Ausgrabungen begannen im Jahre 1984 und bisher wurde etwa ein Viertel der Gräber untersucht. In den Gräbern wurden verschiedene Gegenstände, Metallwaffen und Schmuck sowie viele Keramikgefäße gefunden, in denen Essen und Getränke den Verstorbenen in den Gräbern beigelegt wurden. Die Vielfalt der Formen und Dekorationsarten dieser Gegenstände zeugt vom Reichtum der Bevölkerung in Budinjak und von den handwerklichen Fertigkeiten damaliger Metallurgen und Keramiker. Die Form von Gegenständen und ihre dekorativen Motive zeigen, dass eine große Anzahl an Gegenständen aus weit entfernten Orten wie Apenninhalbinsel, Alpen Donauraum und Zentralbalkan stammen. Es ist offensichtlich, dass Budinjak damals wirtschaftlich sehr entwickelt war. Diese wirtschaftliche Stärke erlaubte dem Ort, Kontakte mit weit entfernten Gebieten aufzunehmen.
Auf dem Friedhof in Budinjak wurden bisher zwei fürstliche Hügelgräber untersucht. In jedem von ihnen gab es mehrere Gräber ( im Hügel Nr. 3 gab es zehn Gräber, im Hügelgrab 139 – sieben Gräber). In der Mitte jedes von diesen Hügelgräbern gab es ein fürstliches Grab. In beiden fürstlichen Gräbern wurden Bronzehelme gefunden. Auch im europäischen Rahmen geht es um sehr wertvolle und seltene Funde aus der älteren Eisenzeit.
Der Durchmesser des Hügelgrabes 139 macht 19 m aus. Das fürstliche Grab hatte eine Kammer (3×2 m), gebaut aus Holzbalken, in die zwei Personen begraben wurden – ein Mann und eine Frau. Neben den Verstorbenen wurden mehrere Gegenstände beigelegt – ihre Kleidung, Waffen, Reitausrüstung und Keramikgefäße. Der wertvollste Fund im Grab war der Bronzehelm, den der Fürst von Budinjak bei Lebzeiten auf dem Kopf trug als Symbol der Macht und seines Ansehens. Als ein selten erhaltenes Exemplar einer Art der Helme aus der älteren Eisenzeit erhielt der Helm den Namen „Typ Budinjak“.
Wo kann man diese Funde sehen?
Die Funde werden im Museum der Stadt Zagreb und im Museum in Samobor aufbewahrt.
Eine Kopie des Helms „Typ Budinjak“ sowie die Kopien einiger Keramikgefäße werden im Öko-Zentrum Budinjak ausgestellt.
Auf dem Gebiet des archäologischen Fundortes ist heute ein archäologischer Park, durch den der Lehrweg Staza kneževa geht.
SPÄTE VORRÖMISCHE EISENZEIT
Wann war das? 4. Jhr. v. Chr. – 1. Jhr. n. Chr.
Der Begriff der späten vorrömischen Eisenzeit in unserer Region ist ans Auftreten der Kelten gebunden, die aus Gebieten Mitteleuropas etwa 400 v. Chr. begannen, einen Großteil Europas, im Süden, Osten und Westen zu erobern und kolonisieren. Neue Territorien erobernd, brachten sie mit sich neue Formen der Kultur.
Am erkennbarsten ist ihre sehr dekorative Art der Verzierung von Gegenständen für verschiedene Zwecke, mit Ornamenten, die auf pflanzlichen und tierischen und menschlichen Masken beruht. Im Nordwestkroatien, nach heutigen Erkenntnissen, erschienen die Kelten nicht vor dem 3. Jhr. v. Chr.
Was wurde aus der späten vorrömischen Eisenzeit in Žumberak gefunden?
1922 fand ein Bewohner aus dem Dorf Klaka einen irdenen Topf mit rund 1600 Silbermünzen im Wald Jami in der Nähe von Podgrađe am Fuße von Okić. Die in der Nähe gefundenen Münzen wurden von den Kelten geprägt und sind die ältesten auf diesem Gebiet gefundenen Münzen. Die Kelten prägten das Geld nach dem Vorbild vom griechischen Geld. Auf der Vorderseite steht der Kopf des griechischen Gottes Apollo, während auf der Rückseite der Pferd steht. Aufgrund der großen Menge des Geldes wird angenommen, dass eine der keltischen Münzstätte in Samobor war. Deswegen werden die Exemplare von Münzen aus diesem Gebiet Samoborci genannt.
Wo kann man diese Funde sehen?
Ein Teil der Münzen „Samoborci“ wird im Museum in Samobor, der andere im Archäologischen Museum in Zagreb aufbewahrt.
Im Öko-Zentrum Budinjak kann eine vergrößerte Foto eines Exemplares gesehen werden.
RÖMERZEIT ODER ANTIKE
Wann war das? 1. Jhr. n. Chr. – 476
Römischer Feldherr Octavian (später der erste römische Kaiser, bekannt als Augustus) führte einen Feldzug zwischen 35 und 33 v. Chr., mit dem er das Römische Reich bis zum Fluß Sava verbreitete. Žumberak wurde zu diesem Zeitpunkt Teil eines der mächtigsten Staaten in der menschlichen Geschichte – des Römischen Reiches. Neueroberte Gebiete waren im administrativen Bereich in Provinzen eingeteilt. Žumberak gehörte zur Provinz namens Pannonien.
Was wurde aus der Römerzeit in Žumberak gefunden?
Im zentralen Teil von Žumberak, in heutigen Siedlugen Gornja Vas und Bratelji, sind mehrere Friedhöfe gefunden, die im 1. Jhr. n. Chr. gebaut wurden und wo die Beerdigung bis Mitte 2. Jhr. stattfand. In dieser Zeit wurde die römische Staatsverwaltung auf diesem Gebiet und seiner Umgebung gegründet. Die Menschen, die auf diesen Friedhöfen begraben sind, gehörten ethnisch zum keltischen Stamm Latobici, der jahrhundertelang vor der Ankunft der Römer das Gebiet Dolenjska in Slowenien bewohnten. Auf dem Friedhof in Bratelji sind 34, in Gornja Vas 64 Gräber erhalten geblieben, während ein Teil der Gräber, die sich auf den Wiesen befand, durch deren Bearbeitung vernichtet wurde.
Während der Zeit des Römischen Reiches behielten Latobici einen Großteil der alten Sitten und Bräuche wie den Bau der Gräber aus dem tafelartigen Stein oder die Produktion einer besonderen Art von Tongefäßen, die in anderen Stämmen nicht gefunden werden können. Die Urnen in Form des Hauses, manchmal mit der Abbildung des Hahns drauf dekoriert, stellen nur ein von diesen Keramiken dar. Ein ganz bemerkenswertes Beispiel der Urne in Form des Hauses wurde bei Ausgrabungen in Gornja Vas gefunden. Neben der Öffnung, die eine Tür symbolisiert, sind Figuren bewaffneter Männer eingeschnitten. Bisher ist das die älteste bekannte Darstellung von menschlichen Figuren auf dem Gebiet von Žumberak.
Latobici pflegten ihre Sitten und Bräuche, aber trotzdem nahmen sie auch neue Sitten an, die die neue, römische Bevölkerung mit sich brachte. Eine große Zahl von Glasgefäßen, die in Bratelji und Gornja Vas gefunden wurden, stellen etwas ganz Neues in der Kultur dieser Gegend. Sie sind in spezialisierten Werkstätten in Norditalien hergestellt und später eingeführt, um die Tische der reichesten Latobici zu schmücken.
Wo kann man diese Funde sehen?
Die in Gornja Vas gefundene Gegenstände werden in Museum in Samobor und im Archäologischen Museum in Zagreb aufbewahrt.
Die Funde aus Bratelji werden im Archäologischen Museum in Zagreb aufbewahrt.
MITTELALTER
Wann war das? 476 – 1498
Nach dem Untergang des Römischen Reiches bewegten sich zahlreiche germanische und dann slawische Stämme in der Pannonischen Tiefebene. Die Zeit der Völkerwanderung sowie die Zeit der ersten Ankunft der Kroaten auf das Gebiet von Žumberak sind wenig bekannt. Schriftliche Quellen und archäologische Funde beleuchten Umstände und Ereignisse von Žumberak erst gegen Ende des 12. Jhr. Damals stellt Žumberak die Grenze zwischen zwei großen Feudalstaaten – dem kroatisch-ungarischen Königsreich und dem Deutschen Reich dar.
Was wurde aus dem Mittelalter in Žumberak gefunden?
Die Überreste der materiellen Kultur aus dem Mittelalter auf dem Gebiet von Žumberak sind die Ruinen der befestigten Städte, deren Bau gegen Ende des 12. Jhr. oder Anfang des 13. Jhr. begann. Neben Tuščak und Lipovac heben sich die Stadt Okić, die älteste befestigte Stadt in Kroatien, und die Altstadt Žumberak, die zentrale Festigung im Verteidigungssystem der Grenze auf diesem Gebiet. Die Stadt liegt tief in den Žumberak-Gebirgen in 500 m Höhe. In der Geschichte wurde zum ersten Mal als Besitz des Herzogs von Kärnten Meinhard 1249 erwähnt. In den Listen des Patriarchats von Aquileia (Žumberak gehörte damals zu diesem Bereich) aus dem Jahre 1296 wurde Žumberak unter dem Namen „Sicherberch“ (eine alte Wortform, aus der wahrscheinlich der heutige Name Žumberak stammt) erwähnt. Nach der Baustruktur der Altstadt gehört die Stadt zur Kategorie der befestigten Städte – Burgen und besteht aus einem Wachturm, einem Turm neben dem Stadttor, den Stadmauern und der Kirche des heiligen Kreuzes, die außerhalb der Stadtmauern lag. Anfang des 14. Jhr. wurde die Stadt von den Fürsten Babonići regiert. Später kam die Stadt in den Besitz österreichischer Herzoge, die bis zur osmanischen Zeit und Besiedlung durch Uskoken im 16. Jhr. regierten. Damals war die Altstadt Žumberak verlassen, und ein paar Meilen östlich nicht weit von ihr wurde ein neuer Burg im Rahmen der Militärgrenze – die Neustadt Žumberak gebaut.
Wo kann man diese Funde sehen?
Die Funde aus der Altstadt Žumberak werden im Ministerium für Kultur, Direktion für Kulturgüterschutz, Denkmalabteilung in Zagreb aufbewahrt.