BIOLOGIE
Natürliche Faktoren sowie die langjährige menschliche Tätigkeit und die Koexistenz von Natur und Mensch haben den Naturpark „Žumberak – Samobor Berge“ zu einem Gebiet der interessanten und reichen Biovielfalt gemacht.
Die sogenannte kulturelle, Mosaiklandschaft, in der man abwechselnd offene Rasenflächen und bewaldete Flächen findet, ist das Resultat menschlicher Tätigkeit.
Ohne menschlichen Einfluß würden die Wälder die gesamte Fläche des Parks bedecken. Die Wälder ausholzend, hat der Mensch offene, unbewaldete Biotope geschaffen, die „neue“, unbewaldete Arten bewohnen. Also der Mensch hat sich unbewußt schon lange her bemüht, um die biologische Vielfalt dieses Gebietes zu erhöhen.
Heute sind solche Rasenbiotope stark durch einen natürlichen Prozess der Sukzession bedroht, weil die Menschen immer weniger Bedarf an Orten haben, wo sie Felder bearbeiten, das Vieh zur Tränke führen oder Gras mähen würden. Sie brauchen keine Wasserlöcher mehr, Ansammlungen von stehendem Gewässer, die als Tränken dienten. Viele seltene und geschütze Tiere haben gerade in Tränken ihr Zuhause, einen Platz für ihre Vermehrung oder Fütterung gefunden.
FLORA
Vom Reichtum der Flora im Naturpark spricht die Tatsache, dass über 1000 Pflanzenarten auf diesem Gebiet registriert sind. Viele Pflanzenarten sind streng nach dem Naturschutzgesetz geschützt. Einige findet man auf Roten Listen gefährdeter Arten und genießen einen besonderen Status im Rahmen der europäischen Rechtsvorschriften und internationalen Übereinkommen. Neben den Rasenpflanzen sind hier auch die Waldflora sowie die Flora der feuchten und sumpfigen Biotope, die Flora des Unterholzes, Baumfällen, Heiden, Felsen und Dünen und die Unkraut- und Ruderalflora aufgelistet. Auf dem Gebiet des Naturparks sind 90 Pflanzenarten aus dem Roten Buch der vaskulären Flora Kroatiens registriert. Unter ihnen gibt es 3 weltweit kritisch vom Aussterben gefährdete Arten sowie 11 weltweit gefährdete und 28 weltweit empfindliche Pflanzenarten.
WÄLDER
Von der Waldvegetation im unteren Berggebiet ist am weitesten verbreiteter der Traubeneichen- und Hainbuchenwald, an steilen warmen Hängen ist nähmlich der Flaumeichen- und Hainbuchenwald, während in den höchsten Gebieten meistens Buchenwälder dominieren. Diese Wälder sind Biotope auch für einige gefährdete und geschützte Pflanzenarten wie weltweit empfindliche Pflanzen Iris croatica und Daphne blagayana.
Waldränder und Gehölze, dh. Übergangsgebiete zwischen den Wäldern und offenen Biotopen, sind sehr wichtig für die Pflanzenarten, die auf Weide und Trampeln empfindlich sind, aber denen der Schatten angemessen ist, wie z.B. einige weltweit empfindliche Pflanzenarten von Knabenkräutern und Lilien.
RASEN
Nur ein kleiner Teil der Rasenflächen ist natürlicher Herkunft. Auf die meisten Rasenflächen, Obstgärten und Ackerland haben die Einwohner dieses Gebietes Einfluß ausgeübt. Zuerst haben sie die Wälder ausgeholzt, um sich danach mit der traditionellen Landwirtschaft beschäftigen zu können. Auf dieser Art und Weise wollten sie solche gehölzfreie halbnatürliche Biotope instand halten Die Rasen auf dem Gebiet des Parks sind sehr reich an Pflanzenarten – an einigen Stellen sind sogar 40 Pflanzenarten auf einem Quadratmeter registriert! Viele von ihnen sind im Roten Buch der vaskulären Flora Kroatiens aufgelistet..
Große Bedeutung für die biologische Vielfalt des Parks haben auch die Gebiete feuchter und sumpfiger Wiesen sowie die Flachmoore. Ein wichtiger Beispiel dafür ist das Gebiet entlang des Baches Jarak, wo sogar 7 streng geschützte und 12 geschützte Pflanzenarten registriert sind. Unter denen sollten weltweit kritisch bedrohte Pflanzenarten hervorgehoben werden: das Schmalblättriges Wollgras (Eriophorum angustifolium) und die Gewöhnliche Simsenlilie (Tofieldia calyculata); weltweit gefährdete Arten der Seggen, weltweit empfindliche Arten: die Hirse-Segge (Carex panicea) und die Zweiblättrige Waldhyazinthe (Platanthera bifolia) sowie eine Pflanzenart mit dem Status nicht genug bekannt (DD) in Kroatien, die Langährige Segge (Carex elongata).
PILZEN
Auf dem Gebiet des Parks sind bisher insgesamt 377 Pilzarten registriert. Doch in Bezug auf die Vielfalt der Biotope und die Oberfläche des Parks sowie auf die Tatsache, dass mit der Pilzforschung neue Fruchtkörper gefunden werden, kann man die Pilzen zu bestimmten Zeiten des Jahres finden oder manchmal geschieht, dass die Pilzen gar nicht wachsen. Daraus erfogt, dass es nur um einen kleinen Teil der Gesamtzahl von Pilzarten auf diesem Gebiet geht. Im Rahmen der im Jahre 2007 durchgeführten Forschung wurden 7 neue Pilzarten im Naturpark „Žumberak – Samobor Berge“ gefunden, von denen der Graubraune Schneckling (Hygrophorus camarophyllus) auf der Roten Liste Pilze Kroatiens mit der Gefährdungskategorie EN (weltweit gefährdete Art) steht.
FLECHTEN
Mit den lichenologischen Forschungen, die auf dem Gebiet des Naturparks „Žumberak – Samobor Berge“ im Jahre 2007 und 2008 durchgeführt wurden, sind 79 Flechtenarten registriert, von denen drei auf der Roten Liste Flechten Kroatiens zu finden sind. Das sind Bryoria fuscescens (mit dem Status VU – empfindliche Pflanze), Lobaria pulmonaria (mit dem Status gefährdeter Art – EN) sowie Usnea Gattung (Status VU). Während der Forschung wurden die Lokalitäten sehr reich an Flechtenarten registriert, wie z.B. der Buchenurwald in der Gegend Kuti, weitere Umgebung von Budinjak, Sv. Gera sowie alle allten Obstgärten. Nach dem Werk Prodromus flore lišaja Jugoslavije (Kušan, 1953) wurden auf dem Gebiet von Žumberak und Samobor Berge folgende Arten in der Roten Liste Flechten Kroatiens (2007) aufgeführt: Baeomyces rufus (NT – fast gefährdete Art), Dibaeis baeomyces (VU), Lobaria pulmonaria (VU), Menegazzia terebrata (VU) und Solorina saccata (VU).
FAUNA
Das Gebiet des Parks ist reich an Tierarten. Hier kann man selten auch auf große Raubtiere, wie z.B. den Bär (Ursus arctos) und den Wolf (Canis lupus) stoßen. Im Naturpark gibt es viele kleine Säugetiere, Amphibien, Reptilien sowie eine sehr vielfältige Welt der Wirbellose.
gibt viele Vogelarten, die auf diesem Gebiet leben. Unter anderem findet man hier auch Greifvögel (z.B. Habicht) und Vögel, die entlang der Bäche leben (Wasseramsel, Gebirgsstelze). Amphibien und Reptilien sind Tierarten, die auch charakteristisch für den Rest des kroatischen Festlands sind. Neben dem Feuersalamander (Salamandra salamandra), den oft zu finden ist, ist auf den höchsten Erhebungen im Park auch der seltene Alpensalamander (Salamandra atra) registriert. Die Wasserlöcher, die einst als Tränke dienten, sind wichtige Laichplätze für viele Amphibien wie Wassermolche, Kröten und Frösche. Es sind folgende Schlangen registriert: die Europäische Hornotter (Vipera ammodytes), die Ringelnatter (Natrix natrix), die Äskulapnatter (Elaphe longissima), die Schlingnatter (Coronella austriaca) und die Würfelnatter (Natrix tessellata) – streng geschützte Art, die auch auf der Roten Liste zu finden ist. Was die Eidechsen betrifft, findet man am meisten die Mauereidechse (Podarcis muralis), dann die Blindschleiche (Anguis fragilis) sowie die Östliche Smaragdeidechse (Lacerta viridis) und die Waldeidechse (Lacerta vivipara). In Bezug auf die Umgebungsbedingungen wie Wassertemperatur, Sauerstoffmenge und Geschwindigkeit des Durchfließens in Bächen auf dem Gebiet des Parks hat die Forelle hier ihren Wohnsitz gefunden. Viele Wirbellose können auf keinen Fall ausgelassen werden, weil sie erheblich zu einer reichen biologischen Vielfalt dieses Gebietes beitragen. Zahlreiche Wirbellose sind auch gefährdet, aber wegen der ungenügenden Forschung sollten auch viele andere Wirbellose registriert werden. Erwähnen wir nur weltweit empfindliche Schmetterlingsart Kreuzenzian-Ameisen-Bläuling (Maculinea rebeli), dessen Überleben von anderen Arten abhängt, wie z.B. von der Wiesenpflanze Kreuzenzian sowie auch der gefährdeten und geschützten Roten Waldameise.
Der dinarische Karst übt einen sehr großen Einfluß auf die Zusammensetzung der Fauna aus, weil in Höhlen und Grotten noch viele unentdeckte Wirbellose ihren Wohnsitz haben. Da gibt es auch Fledermäuse, die unsere stark gefährdete Säugetierart darstellt. Neuere Studien des unterirdischen Karsts auf dem Gebiet des Parks geben auch neue Gliederfüßerarten an.